Abteilungsleiter (Bogenschützen), Vorstand

Viel gibt es über mich nicht zu berichten. Ich erblickte 1380 in Levinberch als Sohn von Klaus und Yvonne das Licht der Welt. Sie ließen sich alsbald in Vlath nieder, wo sie, wie auch der Rest der Familie, dem Handwerk der Bader oder auch Stübner nachgingen. Natürlich hatten sie kein Badehaus, schließlich waren meine Eltern ehrbare Leute und hatten mit all den zwielichtigen Gestalten nichts zu schaffen!

An meinem vierten Osterfest, genauer gesagt am Tag der Wiederauferstehung unseres Herrn, viel mir zum ersten Mal ein Bogen in die Hände. Ich widmete dem Bogenschießen fortan sehr viel Zeit und brachte mir selbst bei, mit Pfeil und Bogen umzugehen. Mein Vater, seines Zeichens der beste Schütze der mir bekannt war, nahm mich oft mit hinaus in die Wälder und zeigte mir worauf man achten musste, um mit der Natur im Einklang zu leben. Dies erklärte mir dann auch, woher das Wildbret kam, das ab und zu den Weg auf unseren Sonntagstisch fand. Also wuchs ich mit meinen zwei Schwestern in Vlath und seiner wundervollen Umgebung auf.

Ich erlernte das Handwerk des Schreiners, da ich den Umgang mit dem warmen Werkstoff Holz sehr liebe. Als ich eines Tages im Sommer des Jahres 1398 auf dem Weg war eine geborstene Bank zu reparieren, traf ich auf einen schlaksigen Recken, der mir vom Schleglerbund zu Heimsheim erzählte. Freilich kannte ich diesen Bund, denn schon drei Jahre zuvor war ich dort gewesen, um dem Milden einen Pfeil zu verpassen. Graf Eberhard III. von Württemberg wurde so genannt und er war alles andere als milde! Nun, den von mir totgeglaubten Schleglerbund im Kopf zog ich weiter und nahm mir vor diesem Gerücht nachzugehen.

Es dauerte nicht lange und ich packte mein Bündel. Meine Pfeile im Köcher und den Bogen in der Hand machte ich mich auf den Weg gen Heimsheim. Ich wurde recht freundlich aufgenommen und sollte alsbald als Knappe ausgebildet werden, was mir aber ganz und gar nicht lag. So nahm ich meinen Bogen und zeigte, dass ich vielmehr zur Jagd geeignet war, als einem Ritter eher schlecht als recht zu dienen.

Walther von Baaden machte mich zum 1. Bogner des Schleglerbundes und mir obliegt es nun weitere Bogenschützen auszubilden und anzuwerben. Woher ich den Beinamen Schnitzer habe weiß ich nicht mehr, verdanke ich ihn meinem erlernten Beruf oder meiner Art Problemen zu begegnen und sie zu überwinden? Wenn ihr etwas von mir wollt, dann kommt nach Heimsheim und sucht nach dem Schnitzer. Ich werde mich jedem Problem annehmen!